Trotz zahlreicher Herausforderungen für die regionale Wirtschaft zeigte sich der Arbeitsmarkt stabil. Die Zahl der Bürgergeldempfänger ist nach einem leichten Anstieg im Winter über das gesamte Jahr kontinuierlich gesunken. Die Zielquote bei den Integrationen in den Arbeitsmarkt wurde überschritten, viele Menschen wurden in den Arbeitsmarkt vermittelt.
Zum Jahresende 2024 betreute das Jobcenter 4.310 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, das entspricht einem Rückgang von 5 % im Vergleich zum Jahresbeginn. Im letzten Jahr konnten viele Kunden erfolgreich in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden. Waren es 2023 866 Personen, stieg die Zahl 2024 auf 901.
Viele Ukrainer in den Arbeitsmarkt vermittelt
Positiv war, dass in 2024 Jahr viele Flüchtlingen aus der Ukraine nach dem Abschluss ihrer Sprach- und Integrationskurse eine Arbeit gefunden haben. Eine große Einladungsaktion im Mai, die dieser Gruppe von Flüchtlingen Chancen auf dem Arbeitsmarkt vorstellte, wurde sehr gut angenommen. Insgesamt nahmen 184 Flüchtlinge eine Arbeit auf, was einem Anstieg der Integrationen bei Ukrainern um 21 % im Vergleich zu 2023 entspricht.
Viele Alleinerziehende haben Arbeit gefunden
Auch Alleinerziehende wurden 2024 erfolgreich in Arbeit vermittelt. Mit einer Integrationsquote von 22,1 % in dieser Zielgruppe belegt das Jobcenter die zweithöchste Quote in Niedersachsen.
Um diese Erfolge zu erzielen, wurden neue Maßnahmen wie das „Frauenfrühstück“ ins Leben gerufen. Hier berichteten Unternehmerinnen den eingeladenen Kundinnen des Jobcenters von ihren Erfahrungen und wie sie trotz schwieriger Lebensumstände den Leistungsbezug vermeiden konnten. Zudem gab es die „Tour in den Job“, die den Teilnehmerinnen Praxiseinblicke in den Berufsfeldern Hauswirtschaft, Gastronomie und Pflege ermöglichte.
Junge Menschen – Bürgergeldbezug vermeiden
Ein weiterer Schwerpunkt des Jobcenters lag auf der Integration junger Menschen in Ausbildung, um zu verhindern, dass sie in den Bürgergeldbezug geraten.
Das landkreiseigene Jugendberufszentrum (JBZ) begleitete ca. 750 Jugendliche und führte rund 500 Informationsgespräche.
Über Projekte und Veranstaltungen erreichte das JBZ mehr als 2.000 junge Menschen.
So war beispielsweise die Regionale Ausbildungsbörse, die erstmals alle Partner am Übergang von Schule zu Beruf zusammenbrachte, ein großer Erfolg. Ca. 2.000 Schülerinnen und Schüler sowie über 120 Aussteller nahmen daran teil.
Zielvereinbarung mit Land übertroffen
Dank dieser vielfältigen Maßnahmen konnte 2024 die mit dem Land Niedersachsen vereinbarte Integrationsquote von 19,5 % mit 20,2 % übertroffen werden.
„Wir sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen konnten wir vielen Kunden des Jobcenters helfen, ihre Hilfebedürftigkeit zu überwinden“, so Dr. Christian Kornek, der Leiter des Jobcenters. „Auch im Jahr 2025 werden unsere Mitarbeiter für alle Kunden da sein und gemeinsam Wege finden, um aus der Arbeitslosigkeit in die Arbeitswelt einzusteigen. Insbesondere in den Branchen Nahrungsmittelverarbeitung, Logistik und Gesundheitssektor werden weiterhin Arbeitskräfte gesucht.“
Ausblick 2025
Für dieses Jahr hat sich das Jobcenter das Ziel gesetzt, die hohe Zahl der Integrationen auch weiterhin zu erreichen. Dafür stehen den Jobcentern in 2025 weniger Bundesmittel für Eingliederungsleistungen zur Verfügung. Dadurch sinkt die Zahl an Plätzen bei externen Bildungsträgern. Es können deshalb weniger Menschen in Maßnahmen vermittelt werden. Zukünftig werden z.B. Bewerbungscoachings deshalb auch durch persönliche Ansprechpartner durchgeführt. Damit wird eine engere Zusammenarbeit mit den Kunden ermöglicht.
Viele Ukrainer sind bereit für den ersten Arbeitsmarkt und werden durch interne Maßnahmen gezielt auf Bewerbungen vorbereitet. Eine erneute Einladungsaktion ist ebenfalls geplant.
Das JBZ wird auch 2025 zahlreiche Projekte anbieten, darunter die „Pop-Up Days“, bei denen interessierte Jugendliche an zwei Tagen in die Berufswelt eintauchen können. Zudem wird die Praktikumsbörse des JBZ weiter ausgebaut, die mit rund 500 Kooperationsbetrieben und 120 Videos zum zentralen Element im Ausbildungsgeschehen des Landkreises geworden ist.
„Insgesamt blicken wir optimistisch auf ein erfolgreiches Jahr 2024 zurück und freuen uns auf die Herausforderungen und Chancen, die 2025 mit sich bringen wird“, bilanziert Dr. Christian Kornek abschließen